Immer diese Schaumschlägerei

Heute las ich den Bericht einer Indieautorin, die ihre Einnahmen für den Monat April veröffentlicht hat. Demnach um die 180 Euro für 7 eBooks á 99 Cent und 1 eBook für 2,99 Euro.

Die Zahlen sind ohne Zweifel sehr beeindruckend. Und für einen Indie, der davon nicht leben muss, bedeuten sie auf jeden Fall eine gute Geldquelle.

Mich stört dabei nur, dass weder:

– erwähnt wird, ob diese Einnahmen einen Durchschnittswert für mehrere Monate darstellen oder ob es sich um eine ‚einmalige‘ Sache handelt.
-noch in diesem Artikel berichtet wird, ob sie durch eine Marktstrategie wie KDP -Select von Amazon zustande kamen.

Eventuell wurden einige oder alle Books bei KDP Select angemeldet, und dann würde sich schon einiges erklären.

Jedes Buch wird erst einmal kostenlos zum Download angeboten und direkt an die Spitze gespült. Dann bleibt es noch einige Wochen vorne in den Charts. So ging es einem Freund mit einem Buch, das sich überhaupt nicht verkaufte. Nach 500 Downloads stand das Buch in den TOP 100, und er verkaufte plötzlich 70 Stück.

Bücher in den Charts ermuntern Leser zum Kauf, denn a. werden sie dort überhaupt wahrgenommen, und b. werden Bücher in den Top 100 auch für gute Bücher gehalten, ob sie es denn sind oder nicht.

Das weiß ich aus eigener Erfahrung als Indieautorin.

Ich glaube nicht, dass ein weitgehend unbekannter, neuer Autor mit einem Ebook für 2,99 Euro und 7 Ebooks á 99 Cent eine solche Summe in einem Monat erwirtschaften kann, da die Nettoeinnahmen bei 35% liegen und somit 34 Cent pro Buch dabei herauskommen.

Des Weiteren wundert mich, dass die Bücher gar nicht mehr in den Charts auftauchen und von den Rezensionen her auch nicht beeindrucken.

Ich habe 2 Bücher der Autorin gelesen und muss sagen, sie sind weder an den bekannten Indieautoren zu messen, noch ragen sie irgendwie anders heraus.

Mehrere 1 -2 Satz Rezis von einer Leserin, die inzwischen spamartig ihre Kritiken verstreut und drei weitere merkwürdige Kritiken, die der Leser anscheinend auch noch per Drag & Drop in die Kommentarfelder befördert hat, ergeben nun auch kein positives Bild.

Ich gönne jedem Autor seinen Erfolg, aber mittlerweile twittert schon jeder, wenn er für einen Tag mal auf Platz 4 in den Charts ist. Damit täuscht man sich selbst und auch die anderen.

Über liKAyo

Mit dem Schreiben begann ich schon sehr früh, die erste Tagebuchseite schrieb ich mit 13, danach mit 18 meine erste Kurzgeschichte über den Tod meiner Großmutter. Material für meinen ersten Roman sammelte ich ebenfalls mit 18, es ging um eine Frauenbeziehung. Das ist allerdings das einzige Projekt, das seither im Keller verstaubt. Meine anderen Projekte sind: weitere Romane, 1 High Fantasy Roman, Beziehungsromane Kurzgeschichten Satiren

Veröffentlicht am Mai 25, 2012 in eBook und mit , , , , , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.

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